Der Gentlemen's Club, Band 1: Ein Milliardär-Liebesroman
Eine Stripperin wider Willen. Ein Milliardär und Playboy. Kann sie ihm ihr Herz anvertrauen?
Er legte den Kopf schief. »Du scheinst ein Mädchen mit vielen Talenten zu sein. Deshalb werde ich dich so schnell nicht wieder ziehen lassen. Wie wäre es mit einem Schoßtanz, bevor du mich verlässt?«
Um Himmelswillen, Hilfe! Warum konnte mein erster Schoßtanz-Kunde nicht jemand sein, der alt und dick und hässlich war? Dann hätte ich das ganze rein geschäftlich betrachten können. Aber nein, es musste ja unbedingt ein echter Prince Charming sein ...
Ich hatte mich auf meine Premiere vorbereitet, versucht, mir vorzustellen, wie es sein würde. Die Möglichkeit, dass ich meinen ersten Schoßtanz für einen gutaussehenden Mann wie Nick, nur wenig älter als ich, veranstalten würde, hatte ich dabei allerdings nicht in Betracht gezogen. Dieser Kerl brachte mich ja schon zum Beben, wenn er mich nur anschaute – wie würde es da erst werden, wenn ich auf Tuchfühlung ging?
Ich riss mich zusammen. Die meisten Songs dauerten nur etwa drei Minuten. Es konnte mir doch ganz sicher gelingen, mich drei Minuten lang zu beherrschen! Wenn nicht, hatte ich in diesem Club nichts zu suchen. Santoro war zwar mein erster Kunde, aber ganz sicher nicht mein letzter. Auch nicht mein letzter mit einer sinnlichen Ausstrahlung.
»Selbstverständlich.«
Er holte seine Brieftasche aus der Jacke, zog einen Hunderter hervor und hielt ihn in meine Richtung.
Ich stand auf, nahm den Geldschein und stopfte ihn hinter einen Strumpfhalter. Dabei bemerkte ich, wie aufmerksam ein paar Zigarre rauchende Männer am Nebentisch mich beobachteten. Einer winkte und grinste.
Bianca hatte recht gehabt. Das fühlte sich wirklich sehr merkwürdig an.
Nick lehnte sich zurück und spreizte die Beine. Der nächste Song begann; es war »Like a Virgin« von Madonna.
Wie passend! Ich war zwar schon lange keine Jungfrau mehr, aber im Augenblick kam ich mir genau wie eine vor.
»Wenn du deine Sache gut machst«, sagte er, »sorge ich dafür, dass es sich für dich lohnt.«
»Darf ich ehrlich zu Ihnen sein?«, fragte ich unsicher.
»An diesem Ort ist Ehrlichkeit selten, aber bitte.«
»Ich habe so etwas noch nie vorher gemacht.«
»Okay. Dann werden wir die Sache gemeinsam durcharbeiten.«
Ich trat zwischen seine Beine und legte meine Hände auf die Rückenlehne des Sessels neben seine Schultern. Dann streckte ich mich und ließ meine Hüften kreisen. Das verschaffte ihm einen guten Einblick in meinen Ausschnitt.
Einen zu guten.
Ich roch seinen Duft, sauber und männlich, ein angenehmes Aftershave, und ein wenig Whiskey. Sein warmer Atem traf meine halb entblößten Brüste, und ich muss zugeben, es machte mich an.
Er neigte den Kopf nach hinten und sah mir direkt in die Augen. Es war, als ob die Zeit plötzlich stehenbleiben würde. In seinen braunen Augen mit goldenen Flecken spiegelte sich das Licht der Bühne. Sie glitzerten mit einer Intensität, die mich rasend machte. Jeder Herzschlag, jeder Atemzug, jede Bewegung peitschte meine Erregung weiter an. Ich spürte, wie meine Nippel hart wurden, und zwischen meinen Schenkeln breitete sich ein heißes Brennen aus. Ich stand kurz davor, die Kontrolle zu verlieren.
Auf irgendeine Weise musste ich eine professionelle Neutralität herstellen. Also richtete ich mich auf und schwang die Hüften. Ich senkte den Kopf, warf ihm meine Haare ins Gesicht, strich mir mit den Fingerspitzen über Brüste, Bauch und Hüften. Mein Blick war nach unten gerichtet, und so konnte mir die beachtenswerte Schwellung nicht entgehen, die seine schwarze Hose ausbeulte.
Nun ja, Bianca hatte mir ja erklärt, dass er verdammt gut ausgestattet war.
»Gefällt es dir, was du siehst«, bemerkte er amüsiert.
Ich errötete, versuchte jedoch, mir nicht anmerken zu lassen, wie durcheinander ich war. »Nun ja, es gibt eine Menge zu sehen«, bemerkte ich gedehnt.
»Das Kompliment kann ich nur zurückgeben. Ach, und übrigens, du bist sehr gut.«
Ich drehte mich um, ging ein wenig in die Knie, bis mein Hintern über seinem Schoß schwebte, und ließ ihn langsam kreisen. So musste ich ihm wenigstens nicht ins Gesicht sehen. Allerdings hatte diese Position den Nachteil, dass meine pochende Scham seiner Erektion viel zu nahe war.
»Sollen wir in einen der privaten Räume gehen?«, fragte er.
Mir schwamm der Kopf. Das Zusammensein mit diesem Mann in einem privaten Raum – schon der Gedanke daran war zu viel für mich. Er war schließlich nicht der Einzige, der hier erregt war ...
Aber ich machte hier schließlich meinen Job; irgendwie musste ich damit fertigwerden.
Ich schaute über die Schulter zurück. »Wenn Sie das möchten, müssen Sie mit Max sprechen.«
»Das werde ich.«
Ich setzte meine Bewegungen fort, strich dabei mit den Fingerspitzen meine Hüften und Oberschenkel entlang. In meinem Kopf rasten die Gedanken. Max würde ihm sagen, dass ich zu diesem Extra nicht bereit war. Vielleicht beschied er sich dann mit einem der anderen Mädchen, und ich war gerettet. Ein privater Raum, das bedeutete mindestens dreißig Minuten allein mit ihm – niemals konnte ich das überstehen!
»Like a Virgin« verklang, eine Rap-Nummer begann. Ich trat zurück, beugte mich herab und nahm die Schuhe vom Boden. Als ich mich vorbeugte, steckte er mir einen zweiten Hunderter in den Strumpfhalter.
»Sie haben mich doch schon bezahlt!«, widersprach ich.
»Wenn eine Show wirklich gut ist, gebe ich immer ein Trinkgeld«, entgegnete er und sah mir direkt in die Augen. »Ich spreche gleich mit Max. Wir sehen uns dann in einem der privaten Räume.«
Betont blickte ich auf seine Erektion herab. »Vielleicht sollten Sie lieber zehn Minuten warten. Nicht dass Sie sich am Ende noch verletzen.«